Präsenzveranstaltung: Leben in Deutschland gestalten

Der zweite Workshop des Hilde Domin Trainingsprogramms in der Universität Konstanz stellt das Leben der Stipendiat:innen in Deutschland ins Zentrum. Die circa 50 Stipendiat:innen der ersten Kohorte werden mit der Keynote von Dr. Cordula Woeste vom Bundesministerium des Inneren und für Heimat willkommen geheißen. Dr. Woeste referiert unter Einbezug einer historischen Perspektive über den Begriff „Heimat“ in Deutschland und stellt die Abteilung „Heimat, Zusammenhalt und Demokratie“ vor, in welcher sie das Grundsatzreferat leitet. Des Weiteren moderieren die Konstanzer Ethnologinnen Dr. Maria Lidola und Dr. Lena Rose das Modul „Anthropology of Germany“, in welchem Sie die Einreichungen der Stipendiat:innen zu „typisch deutschen Alltagselementen“ beziehungsweise alltäglichen Alltagskomponenten in Deutschland präsentieren und eine multimediale Diskussion zu den Inhalten gestalten.


Ein Open Space-Format, in welchem die für die Geförderten tagesaktuell relevanten Inhalte des Lebens in Deutschland, der Herausforderung des Master- bzw. Promotionsstudiums in einem bisher unbekannten Wissenschaftssystem sowie fachinhaltliche Themenfelder in Kleingruppen intensiv diskutiert und am Ende des Tages im Plenum vorgestellt werden, füllt den zweiten Workshoptag. Die Diskussionsgruppen bearbeiten hierbei Themen wie die eigene psychische Gesundheit im Kontext der Flucht, zu welcher alle Stipendiat:innen gezwungen waren. Es wird debattiert über die Schlüsselelemente einer gelingenden „Integration“ in Deutschland sowie über die Schwierigkeiten, die die unterschiedlichen Konzepte von Wissenschaft und Bildungssystem in den jeweiligen Herkunftsländern der Personen sowie in Deutschland implizieren.


Der letzte Tag der Zusammenkunft wird von Dr. David Tchakoura, Leiter der Stabsstelle Konstanz International eröffnet, der sein Konzept „Konstanz Internationale Stadt“ vorstellt und argumentiert, weshalb er es vorzieht, von Internationalisierung statt Integration zu sprechen. Es gehe nicht darum, „die Anderen“ zu integrieren, sondern sich zu überlegen, wie alle Menschen, die an einem Ort wohnen, gemeinsam ihr Leben gestalten können und damit die kulturelle Heterogenität, in diesem Fall von Konstanz, anzuerkennen. Schließlich werden die beiden zusätzlichen Unterstützungsangebote für die Studierenden „My Future Perspectives“ und „Academic Writing“ vorgestellt. Der Workshop endet mit einer offenen Plenumsrunde, in welcher die Stipendiat:innen und das akademische sowie organisatorische Team in Austausch kommen.

- LD