Zufriedenheit mit der Aufteilung von Hausarbeit bei Paaren – ein faktorieller Survey

Während die Erwerbsbeteiligung von Frauen in Ostdeutschland traditionell auf einem hohen Niveau ist und in Westdeutschland seit den 1970er Jahren kontinuierlich zugenommen hat, beobachten wir im Hinblick auf die Aufteilung unbezahlter Hausarbeit zwischen Paaren vergleichsweise wenig Veränderung. So übernehmen Frauen in Ost- und Westdeutschland einen deutlich größeren Teil der unbezahlten Arbeit im Haushalt als ihre männlichen Partner. Für dieses Phänomen sind unterschiedliche theoretische Erklärungen ins Feld geführt worden. Auf der einen Seite wird argumentiert, dass die stärkere Beteiligung von Frauen an der Hausarbeit mit ihrer niedrigeren Erwerbsbeteiligung zusammenhängt, die zu einer schlechteren Verhandlungsposition im Paarkontext führt. Auf der anderen Seite argumentieren sozialkonstruktivistische Ansätze, dass Hausarbeit von Frauen genutzt wird, um ihr Geschlecht in sozialen Interaktionen „herzustellen“. Bisherige empirische Befunde unterstützen teilweise die verhandlungstheoretischen, teilweise die konstruktivistischen Ansätze. Das Forschungsprojekt zielt darauf ab, die beiden Ansätze in Rahmen einer Online-Befragung direkt miteinander zu vergleichen. Aufgrund zahlreicher Unterschiede im Hinblick auf die Erwerbsbeteiligung von Frauen sowie Geschlechterrolleneinstellungen findet die Befragung in ost- und westdeutschen Städten statt. Personen im erwerbsfähigen Alter werden dabei gebeten, verschiedene fiktive Szenarien (sog. Vignetten) im Hinblick darauf zu bewerten, wie zufrieden sie mit der jeweiligen Aufteilung von Erwerbs- und Hausarbeit zwischen den beschriebenen Paaren wären.

Lehrforschungsprojekt:

MA-Projektseminar "Geschlechterungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt",
Sommersemester 2017 - Wintersemester 2017/18

Fördereinrichtung:

AFF Universität Konstanz (Anschubfinanzierung)