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"Gefahr im Feld" oder eine "Eine Frage der Einschätzung"

Johannesburg im April 2012, Musina im September 2012

"Was, du gehst nach Johannesburg?", fragte man mich besorgt in meinem Bekanntenkreis kurz vor meiner Abreise aus Deutschland. "Das ist aber gefährlich!" – "What, you are going to Musina? Are you crazy? That is nearly in Zimbabwe!", wurde mir in Johannesburg vorgehalten. Als ich vorsichtig nachfragte, kam die Antwort: „There is nothing, just crime! You know, it is the biggest port of entry."

Nun, ich kann mir wirklich Schöneres vorstellen als…

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Wissenschaft trifft Theater: Alles Wüste?

Konstanz, 2011-2012

Es war eine Begegnung, mit der ich nicht gerechnet hatte. Erst vor kurzem an der Universität Konstanz angekommen, hatte ich mir noch Gedanken gemacht, ob meine Forschungsreisen ins südliche Afrika in Zukunft vom Flughafen Zürich oder vom Flughafen Stuttgart aus starten würden. Doch dann erfuhr ich, dass ich mit dieser Frage nicht alleine war. Seit einigen Jahren unterhält das Stadttheater Konstanz rege Beziehungen mit afrikanischen Dramaturgen und Schauspielern, und so kam…

Öffentlicher Nahverkehr à la Dubai: Verhaltensvorschriften auf dem Weg zum Interview

Dubai, 23.1.2010

Zu meinem Interviewtermin im Luxushotel Burj al-Arab werde ich wohl mit dem Taxi fahren müssen, weil die U-Bahn von Dubai dort nämlich keine Station hat. Dafür hält die an der Dubai Mall, der größten Mall der Welt am höchsten Turm der Welt. So eine U-Bahn-Fahrt hat was, denn "U" ist sie nicht – sie fährt eher wie eine Magnetschwebebahn auf hohen Stelzen. Dadurch ist es eher eine eindrucksvolle Stadttour, die man für den Preis von 1,50 Euro bekommt. Erschwinglich für mich, aber…

Wenn die Grenzen der Privatsphäre verschwimmen...

Katar, 20.3.2010

Im Hotel-Zimmer schon wieder ein ungeahntes Problem: Darf man seine Unterwäsche in eine Schublade legen, in der ein Aufkleber klebt, der die Richtung der Qibla (also Mekka) zum Beten angibt? Man könnte über diese Frage lachen, aber letzte Woche wurde in Saudi-Arabien ein Australier gefeuert, weil er in einem Paket nach Hause einen Koran zwischen zwei Paar Schuhe gelegt hatte.

Inken Wiese ist Doktorandin am Exzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration". Ihre…

Wie man den "Geertz" macht

Daressalam, 26.5.2011

Der Hahnenkampf in Bali ist jedem Studenten der Ethnologie ein Begriff. In den 1970er Jahren zeigte der amerikanische Ethnologe Clifford Geertz am Beispiel dieses Volkssports, wie sich durch "dichte Beschreibung" anhand eines einzigen sozialen Ereignisses ganze gesellschaftliche Verhältnisse auffächern lassen. Bekannt ist Geertz auch für eine moderne Ethnologie, bei der die Rolle des Forschenden in seinem sozialen Umfeld thematisiert und reflektiert wird. In einer…

An ethnography of what?

"If men define situations as real, they are real in their consequences". Provokant gefragt: Was kommt heraus, wenn man neuere theoretische Ansätze in der Ethnologie aufgreift, die dieses berühmte Theorem von William I. Thomas und Dorothea Thomas in kulturrelativistischer Weise auf Fragen der Ontologie anwenden? Eine ebenso provokante Antwort mit Bezug auf Untersuchungen zum pfingstlerischen Christentum in Afrika: eine Ethnographie des Heiligen Geistes.

Ein Hörbeispiel: Vortrag "Spirit in…