Dr. Lena Rose: Asylum Adjudications

In dem neuen Beitrag von Dr. Lena Rose gibt sie einen Überblick über die Asylentscheidungen aufgrund religiöser Konversion, außerdem verdeutlicht sie das Spannungsverhältnis zwischen Religion, Kultur und Macht.

Im Rahmen der jüngsten Zwangsmigrationen werden häufig Asylanträge gestellt, die sich auf die Furcht vor religiöser Verfolgung infolge einer religiösen Konversion stützen. Bei diesen Asylentscheidungen müssen die Entscheidungsträger säkularer Staaten in der Regel die Echtheit der jeweiligen Konversion und die Risiken der Ausübung der Religion (oder Nicht-Religion) im Herkunftsland des Antragstellers bewerten. Das Phänomen der Asylentscheidungen aufgrund von religiöser Konversion oder Dekonversion wirft eine Reihe von wichtigen Fragen auf: Wie kann man beispielsweise die Echtheit einer religiösen Konversion oder Dekonversion angemessen beurteilen? Kann oder sollte dies die Aufgabe des säkularen Staates und seiner rechtlichen Entscheidungsträger sein? Wenn ja, wie entscheidet der Staat, welche Formen und Praktiken einer bestimmten Religion oder Nicht-Religion "akzeptabel" sind? Insbesondere Asylverfahren in Europa, die auf der Konversion zum Christentum beruhen (das Forschungsgebiet der Autorin), verdeutlichen das Spannungsverhältnis zwischen Religion, Kultur und Macht: Sie verweisen auf weitaus umfassendere Debatten über die Art und Weise, wie europäische Rechtsbehörden ihre eigene historisch christliche Identität und die daraus resultierenden Prozesse der Inklusion und Exklusion konzipieren. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über den aktuellen Stand der Forschung zu Asylentscheidungen aufgrund religiöser Konversion in Europa, den Vereinigten Staaten und anderen Teilen der Welt. Er untersucht die jüngste Primärforschung, bewertet die Beiträge und Richtungen der Debatten und gibt einen Ausblick auf die zukünftigen Richtungen, die die Forschung in diesem aufstrebenden Bereich einschlagen könnte.

Asylum Adjudications on the Basis of Religious Conversion